Sarracenia (Schlauchpflanze)
Mit ihren bis zu 1 m hohen Schläuchen zählt Sarracenia sicher zu den eindrucksvollsten und bekanntesten fleischfressenden Pflanzen. Dank ihrer Heimat in Nordamerika gilt die Schlauchpflanze auch bei uns als sehr winterhart. Damit eignen sich diese Karnivoren optimal für jedes Moorbeet oder den Teichrand! In voller Sonne färbt sich dieser Fliegenfänger oft intensiv aus und fasziniert zudem jedes Frühjahr mit seinen exotischen Blüten. Die Schlauchpflanze ist super geeignet für Einsteiger, die noch wenig Erfahrung mit der Pflege von fleischfressenden Pflanzen haben.
Innerhalb der Gattung Sarracenia gibt es natürlicherweise nur 7 verschiedene Arten, die sich in Größe, Form und Farbe unterscheiden. Aus diesen Sarracenia Arten wurden jedoch zahllose, robuste Kreuzungen (Hybriden) gezüchtet, wodurch es heute ein riesiges Angebot unzähliger Größen, Formen und Farben der Schlauchpflanze gibt.
Stöbere durch unser Sortiment und finde aus vielen verschiedenen Arten die passende Pflanze für dich!
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Sarracenia flava var. cuprea
19,90 € -
Sarracenia flava var. flava
9,90 € – 18,90 € -
Sarracenia leucophylla var. alba
19,90 € -
Sarracenia minor var. okefenokeensis
16,90 € – 29,90 € -
Sarracenia oreophila
12,90 € – 19,90 € -
Sarracenia purpurea ssp. purpurea
14,90 € – 20,90 € -
Sarracenia x areolata
22,90 € -
Sarracenia x leucophylla Hybride
9,90 € – 15,90 € -
Sarracenia x Mehrfachhybrid
17,90 €
Tipps zur richtigen Schlauchpflanzen Pflege
Sarracenia im Steckbrief
Die Schlauchpflanze zählt zweifelsohne zu den populärsten Karnivoren und hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet hauptsächlich im Osten und Südosten der USA. In ihren natürlichen Habitaten wachsen Schlauchpflanzen meist in sumpfigen Gebieten auf sauren, nährstoffarmen Böden, oftmals vergesellschaftet mit hohen Gräsern. Durch ihre meist aufrechte und bis zu 1 m hohe Wuchsform ist Sarracenia der Riese unter den Karnivoren und bestens an diese Vegetation angepasst. Wie alle fleischfressenden Pflanzen, hat auch die Schlauchpflanze den Beutefang entwickelt, um auf nährstoffarmen Böden einen Vorteil gegenüber anderen Pflanzen zu besitzen und sich zusätzliche Nährstoffe aus den gefangenen Insekten zu sichern. Dazu wird die Beute mit Hilfe von Nektar angelockt, welcher im Bereich des Schlauchdeckels gebildet wird. Manche Arten produzieren dabei so viel Zuckerwasser, dass sich regelerechte Nektartropfen am Deckel bilden. Beim Versuch der Nektaraufnahme rutschen unvorsichtige Insekten dann in die Schlauchöffnung ab und können sich meist nicht mehr befreien, da der Platz zum Flugstart nicht ausreicht. Auch ein Hinausklettern ist nicht mehr möglich, da die Innenwände der Schläuche mit nach unten gerichteten, feinen Haaren besetzt und sehr glatt sind. Es gibt nur noch eine Richtung: Weiter nach unten! Dort befindet sich ein Verdauungssekret, welches mit Hilfe von Enzymen die Nährstoffe aus der Beute löst und so für die Schlauchpflanze verfügbar macht.
Ein eifriger Insektenfänger
Im Hochsommer ist Sarracenia dabei ein so erfolgreicher Insektenfänger, dass ihre Schläuche manchmal komplett mit Beute gefüllt sind. Solch eine Menge an Nahrung kann die Pflanze oft nicht verwerten und reagiert mit braunen Stellen oder gar dem Absterben ganzer Schläuche. Auch wenn die optische Erscheinung dadurch etwas leidet, schadet es der Pflanze selbst überhaupt nicht, es werden ständig neue Schläuche für genau diesen Zweck produziert.
Unser Tipp: Deine Schlauchpflanze hat besonders schöne Schläuche gebildet, die möglichst lange frisch und vital bleiben sollen? Verstopfe einfach die Schlauchöffnung wenige Tage nach dem Öffnen mit etwas losem Küchenpapier. Mit dieser Methode hast du deutlich länger Freude an besonders schön gewachsenen Schläuchen und es werden nicht unnötig viele Insekten gefangen!
Schlauchpflanzen lieben die Sonne
Wenn es eine fleischfressende Pflanze gibt, die gar nicht genug Sonne bekommen kann, dann Sarracenia! Diese Pflanzen lieben die pralle Sonne und haben auch mit Temperaturen weit über 30°C keinerlei Probleme. Jeden zusätzlichen Sonnenstrahl belohnt die Schlauchpfanze mit einer intensiveren Ausfärbung und besserem Wachstum. Achte also bei deiner Schlauchpflanzen Pflege auf einen möglichst vollsonnigen Standort. Egal, ob du die Pflanzen im Moorbeet oder in Töpfen kultivierst, viel Wärme und direkte Sonne sind der Schlüssel für gesunde kräftige Pflanzen. Aufgrund ihrer Höhe sind Schlauchpflanzen jedoch im Freiland den Witterungen wie Regen und Wind ohne Begleitvegetation schutzlos ausgesetzt.
Unser Tipp: Bei ungemütlichen Wetterlagen bietet es sich daher an Schlauchpflanzen vor dem Abknicken zu schützen, z.B. mit Bambusstäben oder Ähnlichem. Die Pflanzen selbst leiden nicht unter Regen oder Wind, aber die Optik könnte in Mitleidenschaft gezogen werden. Einmal umgeknickte Schläuche richten sich nämlich nicht wieder auf.
Das richtige Substrat
Als typische Moorpflanze benötigt die Schlauchpflanze ein dauerhaft feuchtes und pH-saures Substrat. Sehr gute Ergebnisse erzielst Du mit einem einfachen Torf – Perlite – Quarzsandgemisch im Verhältnis 3:1:1. Unsere Karnivorenerde „Basis“ entspricht dabei genau diesem Verhältnis. Aber auch eine Kultur in reinem Weißtorf ist gut möglich und in Moorbeeten meist der Standart. Andere Zuschlagstoffe wie Perlite würden am Teichrand oder in Bulten schnell ausgeschwemmt werden. Einige Sammler berichten auch von guten Ergebnissen mit troffreiem Substrat auf Basis von Pinienrinde oder Kokosnusssubstrat. Diese Methode reduziert im Kleinen auch den Verbrauch von Weißtorf. Eigene Erfahrugnen haben wir mit dieser Methode aber noch nicht gesammelt. Da Sarracenia allgemein eine sehr robuste Gattung darstellt, probiere dich bei Bedarf ruhig ein wenig mit unterschiedlichen Substratmischungen aus.
Die richtige Temperatur
Sarracenia liebt nicht nur die volle Sonne, sondern mag es auch grundsätzlich sehr warm im Sommer. Besonders für Sarracenia minor kann es gar nicht warm genug sein. Daher brauchst du dir auch bei Topfkultur um warme Füße an heißen Sommertagen keine Sorgen machen! Solange das Substrat ausreichend feucht ist, verträgt Sarracenia problemlos Temperaturen bis 40°C. Eine Kultur im Gewächshaus ist somit selbst im Hochsommer gar kein Problem und bringt meist die schönsten Pflanzen hervor. Gleichzeitig besteht dann keine Gefahr durch starken Regen oder Wind, der die Schläuche umknicken könnte.
Das richtige Gießen
Der einfachste Punkt bei der Pflege von Sarracenia ist das Gießen. Während Pflanzen im Moorbeet ohnehin immer feucht stehen, solltest du deine Schlauchpflanze im Topf ganzjährig im hohen Anstau halten. Dabei darf der Topf gerne dauerhaft bis zur Hälfte im Wasser stehen. In ihrem natürlichen Habitat wächst die Schlauchpflanze oft in weitläufigen, sumpfigen Gebieten, die manchmal tage- oder wochenlang überflutet sind. Sarracenia psittacina hat sich sogar mit ihrer Schlauchform an häufige Überflutungen angepasst. Dank ihrer reusenartigen Schläuche ist diese Art sogar in der Lage Unterwasserlebenwesen zu fangen. Also keine Sorge, wenn deine Pflanzen einmal unter Wasser stehen, für Sarracenia gar kein Problem!
Die Schlauchpflanze erfolgreich vermehren
Um Deine Schlauchpflanze zu vermehren, hast du zwei Möglichkeiten.
- Vermehrung durch Teilung: Diese Methode funktioniert super bei mehrjährigen Pflanzen, die schon mehrere Wachstumspunkte an ihrem Rhizom besitzen. Entferne dazu zunächst das Substrat von der Pflanze und spüle letzte Substratreste mit Wasser aus. Nun ziehst du die einzelnen Wachtumspunkte vorsichtig auseinander, bis diese an der Basis abbrechen. Hierbei solltest du unbedingt mit den Händen arbeiten und nicht einfach mit der Schere das Rhizom zerschneiden. Oft hat die Pflanze bereits eine Art Sollbruchstelle vorgesehen an der sie problemlos geteilt werden kann. Achte immer darauf, dass die zu teilenden Rhizomstücke bereits eigene Wurzeln besitzen. Indem du die Schläuche zusätzlich stark einkürzt, hilfst du der Pflanze bei der Regeneration, da so weniger Wasser verdunstet. Anschließend kannst du die Teilstücke separat in frisches Substrat setzen und normal weiter kultivieren. Die beste Zeit zum „Teilen“ ist der zeitige Herbst!
- Vermehrung durch Samen: Durch Aussaat von Sarraceniasamen kannst du deine Pflanze in großer Zahl vermehren, benötigst aber mehr Geduld, um kräftige Pflanzen zu erhalten. Sobald die Samenkapseln im Sommer reif sind, werden diese braun und platzen auf. Nun benötigen die frischen Samen noch eine Kältestratifikation, um zu keimen. Dafür säe die Samen regulär auf nassem Substrat aus und stelle den Topf samt Samen dann für 3 Wochen in den Kühlschrank. In dieser Zeit bauen sich keimhemmende Stoffe in den Samen ab. Ohne diese Stratifikation werden auch ganz frische Samen nur sehr vereinzelt keimen! Im Anschluss benötigen die Samen dann einen sehr hellen Platz, idealerweise auch unter Kunstlicht. Die kleinen Schlauchpflanzen kannst du im ersten Jahr nach der Keimung ruhig hell und warm durchkultivieren, damit sie schneller an Größe zulegen. Danach brauchen auch diese Pflanzen eine Kälteperiode im Winter.
Sarracenia überwintern
Im Winter herrschen auch in den natürlichen Habitaten dieser Karnivoren gemäßigte Temperaturen mit teils regelmäßigem Frost. Daher benötigt Sarracenia in Kultur unbedingt eine Nachahmung dieser Bedingungen und muss entsprechend kühl überwintert werden. Die einfachste Lösung hierfür ist eine ganzjährige Kultur im Moorbeet, im Moorkübel oder am Teichrand. Temperaturen bis ca. -10°C werden im Freiland von allen Arten meist problemlos vertragen. Wichtig bei längeren Frostperioden ist ein Abdecken der Pflanzen, z.B. mit Flies, um eine Frostvertrocknung zu vermeiden. Diese ist meist irreversibel und führt zum Absterben der Pflanzen. Da der Boden gefroren ist, wird die Wasseraufnahme blockiert – durch die Schläuche verdunstet aber weiterhin Wasser, sodass die Pflanzen einfach vertrocknen. Alternativ dazu kannst du auch for längeren Frostperioden den Wasserstand über das Rhizomniveau der Schlauchpflanze erhöhen. Im Eis eingefrorene Rhizome sind bestens gegen Frost und Vertrocknung geschützt. Genauso solltest du auch vorgehen, wenn du die Pflanzen in Topfkultur überwinterst. Solange die Pflanzen bis zum Rhizom im Eis einfrieren, benötigen diese keinen Frostschutz. Andernfalls solltest du sie während anhaltender starker Frostperioden an einen frostfreien Ort bei maximal +10°C stellen. Aber Achtung, sobald die Pflanzen dunkel und über 0°C stehen erhöht sich die Gefahr einer Infektion mit Grauschimmel. Achte daher auf eine regelmäßige Belüftung! Sarracenia benötigt ihre kühle Winterruhe unbedingt, um daueraft gesund zu bleiben und im Frühjahr ihre prächtigen Blüten zu bilden.
Unser Tipp: Wenn du keinen Wert auf eine Samenernte legst, entferne die Blüten im Frühjahr zeitig, damit die Pflanze ihre Energie sofort in die Schlauchproduktion steckt.
Krankheiten und Schädlinge
Ein typischer tierischer Schädling ist die Blattlaus. Diese befällt die Pflanze besonders oft im Frühjahr und führt zu krüppeligem Wuchs an den neu gebildeten Schläuchen. Da sich einmal angestochene und deformierte junge Schläuche nicht wieder erholen, sollte ein Blattlausbefall sofort gründlich behandelt werden. Handelsübliche Präparate für Zierpflanzen eignen sich hierfür problemlos. Auch die Schildlaus befällt Sarracenia manchmal. Hier werden aber in der Regel ausgewachsene Schläuche besiedelt, sodass ein Befall oft erst bei näherer Betrachtung auffällt und auch deutlich weniger Schäden verursacht. Die Behandlung ist dieselbe wie gegen die Blattlaus. Ein dritter tierischer Schädling ist die Milbe. Diese ist so winzig, dass sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen ist. Milben sind Spinnentierchen, die ebenfalls einen krüppeligen Wuchs verursachen. Um zu unterscheiden, ob du es mit einem Blattlaus- oder Milbenbefall zu tun hast, sieh dir die Pflanzen genau an. Wenn du keine Läuse oder deren Häute sehen kannst, handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Milbenbefall. Da Milben keine Insekten sind, benötigst du hierfür auch ein anderes Mittel. Keine Sorge, auch hier genügt ein freiverkäufliches Akarizid (Mittel gegen Milben) für den Zierpflanzenbereich.
Auch Pilzerkrankungen treten bei Sarracenia auf. Hauptsächlich im Winter und Frühjahr spielt hier der Grauschimmel (Botrytis) eine Rolle. Indem du für gute Belüftung und sauber entfernte Pflanzenreste sorgst, lässt sich ein Befall mit Grauschimmel aber zuverlässig vermeiden. Infizierte Pflanzen sollten aus dem Bestand entfernt, gesäubert und in Quarantäne gestellt werden, bis sicher ist, dass die Infektion überwunden ist. Grundsätzlich sind Schlauchpflanzen aber Krankheiten gegenüber sehr robust und erholen sich selbst nach Schäden am Rhizom oft problemlos.
Solltest du immernoch Fragen offen haben, kontaktiere uns gerne. Wir wünschen viel Freude und Erfolg mit der Pflege deiner Schlauchpflanze!