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Darlingtonia (Kobralilie)

Die Kobralilie ist ein absoluter Hingucker, die ihrem Namen alle Ehre macht! Dank ihrer Schlauchform erinnert diese fleischfressende Pflanze an eine Kobra in Alarmstellung!

Mit einer Höhe von bis zu 70 cm eine imposante und exotische Erscheinung, wenn auch nicht ganz so gefährlich wie ihre Namensvetterin.

Obwohl Darlingtonia californica gewiss als Rarität unter den Karnivoren gilt und damit eher selten angeboten wird, sollte sie doch in keiner gut sortierten Sammlung fehlen!

Kobralilie darlingtonia

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Tipps zur richtigen Pflege der Kobralilie

Die Kobralilie gehört zweifellos zu den eindrucksvollsten fleischfressenden Pflanzen. Ihre natürliche Heimat hat Darlingtonia in Westoregon und Nordkalifornien (USA). Dort wachsen diese Karnivoren auf teils sehr mineralischen Böden, oft direkt an kleinen Bachläufen, die das Wurzelwerk ständig mit frischem, kühlem Wasser umspülen. Eine Standortbedingung, die unbedingt bei der Darlingtonia Pflege beachtet werden muss. Oft bildet die Kobralilie – genau wie die Schlauchpflanze – große Bestände, die sich über mehrere hundert Quadratmeter erstrecken. Dies erreicht sie durch ihre Ausläufer (Stolone), mit denen Darlingtonia sich vegetativ vermehrt. Ausgewachsene Exemplare bilden Fangschläuche mit bis zu 70 cm aus. Überragt werden die Schläuche nochmal von den Blütentrieben, die problemlos einen Meter Höhe erreichen. Damit gehört diese Gattung neben Sarracenia zu den größten fleischfressenden Pflanzen. Auch wenn es botanisch nur eine Art in der Gattung Darlingtonia gibt, existieren mittlerweile viele Zuchtformen, die sich wie bei der Venusfliegenfalle in Farbe, Form und Größe unterscheiden.

Darlingtonia liebt es hell

Die Kobralilie liebt einen sehr hellen bis sonnigen Standort. Unter diesen Bedingungen färbt sich die „Zunge“ der Pflanzen oft rötlich aus und bildet damit die Kobraillusion noch besser nach. Darlingtonia californica wächst bei viel Licht besonders schön mit kräftigen Schläuchen. Zudem bleiben die Pflanzen vitaler und überstehen auch die Wintermonate besser, wenn sie im Sommer unter optimalen Lichtverhältnissen kultiviert wurden. Die Kobralilie ist daher definitiv eine Pflanze, die du draußen kultivieren solltest! Wenn du jedoch über leistungsfähiges Kunstlicht verfügst, ist auch eine Indoorkultur problemlos möglich und bietet besonders im Hochsommer bei hohen Außentemperaturen eine ideale Alternative zur Kultur im Freien. Dabei reduzierst du auch die Gefahr des berüchtigten Hitzetods bei Darlingtonia gegen Null und kannst die Sonne sorgenlos genießen.

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Das richtige Substrat

Aufgrund ihres natürlichen Lebensraums benötigt die Kobralilie ein lockeres, gerne auch mineralreiches und pH-saures Substrat. Dabei hängt die Wahl der verwendeten Mischung immer auch von anderen Kulturbedingungen ab. Während bei der Kultur im Moorbeet die Kobralilie auch in reinem Weißtorf gut gedeiht, sollte bei Topfkultur unbedingt eine lockere Mischung mit mineralischen Anteilen wie Perlite oder Bims gewählt werden. Auch die Kultur in lebendigem Sphagnum Moos gemischt mit mineralischen Komponenten liefert hier tolle Ergebnisse. Einige Sammler kultivieren ihre Pflanzen sogar in ausschließlich mineralischem Substrat und berichten von guten Ergebnissen. Du siehst, das EINE, perfekte Substrat gibt es nicht. Probiere dich ein wenig aus und sammle eigene wertvolle Erfahrungen, welche Mischung bei deinen Kulturbedingungen am besten funktioniert. Wir verwenden für unsere Mutterpflanzen eine Mischung aus Sphagnum Moos und Perlite/Bims.

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Die richtige Temperatur

Während die Lufttemperatur für Darlingtonia keine so wichtige Rolle spielt, ist die richtige Temperatur im Wurzelbereich der Pflanzen umso bedeutender. Durch ihren natürlichen Lebensraum sind diese fleischfressenden Pflanzen an meist dauerhaft durchspültes Substrat angepasst. Hierdurch bleiben auch im Hochsommer bei hoher Lufttemperatur die Wurzeln sehr kühl. Diese Bedingung nachzuahmen, ist bei der Kultur der Kobralilie der wichtigste Faktor! Solange die Pflanzen im Freiland kultiviert werden, sind auch warme Sommertage gar kein Probem. Bei der Kultur in Töpfen sollten die Pflanzen dagegen an Sommertagen über 25°C einen schattigen, bodennahen Platz bekommen. Auch großvolumige Töpfe helfen, die Temperaturschwankungen im Substrat zu reduzieren. Unlackierte Tontöpfe bieten zudem den Vorteil, dass diese durch Verdunstungskälte einen kleinen Kühleffekt gegenüber Plastiktöpfen besitzen. Wir kultivieren unsere Mutterpflanzen grundsätzlich in großen, im Boden eingelassenen Töpfen und machen damit sehr gute Erfahrungen. Im Hochsommer stehen die Pflanzen unter freiem Himmel so, dass nur die Morgensonne direkt auf die Pflanzen trifft und ein zu starkes Erhitzen über den Tag somit unmöglich wird.

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Das richtige Gießen

Wie die meisten Arten fleischfressender Pflanzen, bevorzugt auch die Kobralilie ein stets feuchtes bis nasses Substrat. Tägliches Gießen ist daher besonders im Sommer und bei Topfkultur Pflicht! Besonders Pflanzen, die in reinem Sphagnum Moos kultiviert werden, haben einen erhöhten Wasserbedarf im Sommer. Außerdem neigt Torfmoos schnell zu unschönen braunen Triebspitzen, wenn es zu trocken steht. Auch hilft das tägliche Gießen im Sommer, das Substrat abzukühlen und mit frischem Sauerstoff zu versorgen – beides wichtige Punkte bei der Darlingtonia Pflege. Obwohl die Pflanzen an ihrem natürlichen Standort ständig von Wasser umspült sind, empfiehlt sich im Sommer bei der Kultur in Töpfen keine Anstaumethode für diese Art. Aufgrund der hohen Temperaturen sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser rasch. Infolgedessen laufen die Wurzeln bei kleineren Kulturtöpfen schneller Gefahr, zu faulen und abzusterben. Wir gießen unsere Pflanzen im Hochsommer täglich kräftig von oben, solange bis das Wasser aus den Töpfen herausfließt.

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Die Kobralilie erfolgreich vermehren

Grundsätzlich gibt es zwei Wege, wie du Darlingtonia vermehren kannst. Besonders viele Pflanzen erhälst du durch die Aussaat der Samen. Dazu ist es hilfreich, die Blüten im Frühjahr mit einem kleinen Pinsel zu bestäuben. Es reicht bereits, wenn eine einzige Blüte vorhanden ist, da die Kobralilie selbstfertil ist. Sie kann also ohne andere Darlingtonia Exemplare Samen produzieren. Nach erfolgreicher Bestäubung der Blüten richtet sich die Samenkapsel senkrecht auf und reift ca. 3 Monate aus. Sobald die Samenkapsel braun wird und aufreißt, sind die Samen bereit zur Aussaat! Für eine optimale Keimrate benötigen die Samen allerdings noch eine Kältestratifikation. Bei diesem Prozess werden in den Samen keimhemmende Stoffe  abgebaut, die verhindern sollen, dass diese in freier Natur kurz vor dem Winter aufkeimen. Bei diesem Vorgang müssen die Samen für etwa 3 Wochen kühl (Kühlschranktemperatur) UND feucht gelagert werden. Nur so funktioniert die Stratifikation. Am einfachsten werden die Samen in einem kleinen Döschen mit Wasser oder in feuchter Küchenrolle gelagert. Anschließend kannst du die Samen unter Kunstlicht auf nasses Substrat aussäen. Nach ca. 1-2 Wochen keimen die ersten Pflänzchen auf. Die Vermehrung über Samen ist dabei sehr langwierig, oft benötigen Sämlinge 3-5 Jahre, um zu einer adulten (blühreifen) Pflanze heranzuwachsen.

Eine zweite Methode ist die vegetative Vermehrung über Teilung deiner Kobralilie. Hierbei nutzt du die natürliche Ausbreitungsweise der Pflanze über Ausläufer (Stolone). Diese Stolone ähneln im Aussehen dünnen Spargelstangen und dienen der Pflanzen neben der Vermehrung auch der Speicherung von Energie. Sobald die Stolone mit Licht in Kontakt kommen, bilden sich an deren Enden neue Ablegerpflanzen aus. Diese Ableger können abgetrennt und separat weiterkultiviert werden. Aber Vorsicht! Trenne die Ableger erst ab, wenn du erkennen kannst, dass sich bereits Wurzeln am Stolon befinden. Unbewurzelte Ableger haben keine hohe Überlebensrate und wachsen nur sehr langsam weiter. Wenn du besonders kräftige Darlingtonia erhalten möchtest, solltest du nicht zu viele Ableger entfernen, da die Pflanzen auch Energie in ihren Stolonen speichern und durch diesen Vorgang geschwächt werden. Gut bewurzelte Ableger wachsen deutlich schneller als Sämlinge und können manchmal schon nach 2 Jahren wieder blühfähig sein.

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Darlingtonia im Winter

Das natürliche Habitat der Kobralilie liegt in gemäßigten Breiten mit warmen Sommern und teilweise frostigen Wintern. Dadurch benötigt diese Karnivore auch in Kultur eine Winterphase mit deutlich reduzierter Temperatur für ca. 4-5 Monate im Jahr. Solange die Pflanzen im Freiland oder einem großen Moorkübel kultiviert werden, benötigen sie dabei bis ca. -5°C überhaupt keinen Frostschutz. Bei Temperaturen darunter sollten die Pflanzen mit Vlies abgedeckt werden. In Topfkultur sollte die Kobralilie nur leichtem und temporärem Frost bis -4°C ausgesetzt werden. Bei dieser Kulturmethode sollten die Pflanzen während frostiger Perioden bevorzugt im Kalthaus oder Schuppen stehen. Unter 5°C wird zudem keine Photosynthese betrieben, sodass auch ein Ort in völliger Dunkelheit problemlos als Winterquartier genutzt werden kann. Das Substrat sollte in dieser Zeit nur mäßig feucht sein. Achte zudem auf eine regelmäßige Belüftung der Pflanzen, um Schimmelbefall vorzubeugen. Aus diesem Grund solltest du auch alle brauen, alten Schläuche vor der Einquartierung entfernen. Die Kältephase fördert die Blütenbildung im Frühjahr und die Pflanzen bleiben dauerhaft vital. Kobralilien können bei guten Bedingungen problemlos über 10 Jahre alt werden. Nach der Winterruhe werden im Frühjahr zunächst die Blütenknospen gebildet. Wenn du keine Samen ernten möchtest, entferne diese zeitig, sodass die Kraft der Pflanze direkt in die neuen Schläuche gehen kann!

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Krankheiten und Schädlinge bei Darlingtonia

Die häufigsten tierischen Schädlinge sind Blatt-, und Schildläuse. Beide Lausarten sind problemlos mit handelsüblichen, frei verkäuflichen Präparaten zur Anwendung an Zierpflanzen behandelbar. Diese Schwächeparasiten treten besonders im Frühjahr und Herbst auf, stellen allerdings keine wirklich Gefahr für die Pflanze dar. Dennoch sollte ein Befall zeitnah behandelt werden, da bereits wenige Lausstiche für dauerhaft deformierte Schläuche sorgen und das Erscheinungsbild der Pflanzen nachhaltig beeinträchtigen können. Ein dritter, weniger häufiger Parasit ist die Milbe. Diese winzigen Spinnentiere sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen und sorgen ebenfalls für deformierte Schläuche und Krüppelwuchs an deiner Kobralilie. Da Milben keine Insekten sind, benötigst du hierfür ein Akarizid, um diesen Schädling effektiv zu bekämpfen. Auch hier eignet sich jedes handelsübliche, frei verkäufliche Präparat. Ob es sich bei einem Befall um Milben (Akaride) oder Läuse (Insekten) handelt, erkennst du ganz einfach bei genauem Hinsehen. Blattläuse hinterlassen auffällige, weiße Häute und sind auch sonst mit bloßem Auge gut zu erkennen. Wenn du keine Laus entdeckst, aber trotzdem Krüppelwuchs vorliegt, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Milbenbefall sehr hoch!

Außerdem sind folgende zwei Pilzerkrankungen bei Darlingtonia nicht ungewöhnlich. Während anhaltend trockener Schönwetterphasen ist Mehltau ein möglicher Parasit. Auch hier helfen handelsübliche Präparate für die Zierpflanzenanwendung problemlos. Wichtig: keine Anwendung in der Sonne, da dies zu deutlichen Verbrennungen führt. Problematischer ist ein Befall mit Pythium (Wurzelfäule). Dieser ist auch die Ursache für plötzlich welkende und sterbende Pflanzen im Sommer. Besonders anfällig werden Pflanzen, sobald sich die Substrattemperatur über 25°C erhöht. Durch die Wurzelfäule werden die Leitbahnen in der Pflanze verstopft, was nahezu immer in wenigen Tagen zum Tod der Pflanze führt. Eine Behandlung ist hier leider nicht möglich und so können nur Präventivmaßnahmen getroffen werden. Solange das Substrat aber kühl gehalten wird, ist Pythium keine Gefahr für gesunde Pflanzen.

Fazit

Bei Beachtung dieser Punkte ist die erfolgreiche Kultur von Darlingtonia auch für Einsteiger problemlos möglich! Wir haben hier ausführlich alle Risiken sowie wichtige Kulturfaktoren angesprochen, damit du von Anfang an Freude mit der Pflege deiner Kobralilie haben wirst! Worauf solltest du nun in den ersten Tagen achten, nachdem die Pflanze bei dir eingetroffen ist? Besonders in der warmen Jahreszeit ist es wichtig, die Pflanze in den ersten Tagen an einen schattigen Platz zu stellen, um ihr die Eingewöhnung zu erleichtern. Danach darf deine  Kobra gerne wieder in die Sonne an ihren endgültigen Standort. Da alle unsere Pflanzen nahezu ganzjährig draußen stehen (nicht im geschlossenen Gewächshaus), sind sie ohnehin robust und wachsen in der Regel nahtlos weiter. Solltest du immernoch Fragen haben, kontaktiere uns gerne!

Wir wünschen viel Freude mit der Kobralilie!

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